Description de notre organisation
Cette organisation est active en Suisse alémanique. Cette page n’est donc disponible qu’en allemand.
Die Gemeinde Worb befindet sich rund zehn Kilometer östlich der Bundeshauptstadt Bern. Worb hat seinen dörflichen Charakter bewahrt, auch wenn heute moderne Bauten das Ortsbild mitgestalten.
Die Grünräume von Worb bestehen aus vielfältigen Flächen wie:
Parkanlagen und historischen Gartendenkmälern (ICOMOS-Inventar)
Bächen mit ihren naturnahen Ufern (Änggisteibach, Bächu und Worble)
Schrebergärten, Privatgärten und öffentliche Flächen
Bauernhöfen und dorfnah gelegene Hochstamm-Obstgärten (Berndeutsch Hoschteten)
Sie alle sind vernetzende Elemente im Siedlungsraum und Lebensräume für Pflanzen, Tiere und Pilze. Die Bevölkerung wird unterstützt, Grünräume aufzuwerten und auszubauen. Die wertvollsten Elemente stehen unter Schutz. Ziel ist es, die Biodiversität auf der Siedlungsfläche von Worb zu erhalten und zu erhöhen.
Auf eine naturnahe Bepflanzung und Pflege der gemeindeeigenen Flächen wird speziell Wert gelegt. Einheimische Gehölze bieten Nahrung, Lebensraum, Nistmaterial und - plätze für einheimische Tiere und sind an Boden und Klima angepasst.
Im Rahmen des Hochwasserschutz- und Renaturierungsprojekts der Worble wurde darauf geachtet, dass der Bächu als naturnahes und kühlendes Gestaltungselement weiterhin durch die Siedlung fliesst.
Eine intakte Natur hat nebst dem Eigenwert auch Dienstleistungen für Menschen anzubieten: so filtern und speichern Grünflächen und Teiche grosse Mengen an Wasser. Pflanzen, insbesondere Büsche und Bäume, reinigen die Luft, spenden Schatten und verdunsten Wasser, was die umliegende Umgebung kühlt. Insekten sind für die Landwirtschaft als Bestäuber von unschätzbarer Bedeutung. Die Natur ist ein Netzwerk, in dem die Lebewesen voneinander abhängig sind.
Der Bestand an schützenswerten und erhaltenswerten Naturobjekten in der Gemeinde Worb muss erhalten und ausgebaut werden.
Notre contribution à la biodiversité
Die Gemeinde Worb fördert mit einem jährlich budgetierten Beitrag Massnahmen zum Erhalt und Ausbau der Biodiversität. Altholzbeigen, Kopfweiden, Strauchgruppen, Einzelbäume oder Alleen entlang Strassen gemäss dem Richtplan Landschaft, Biotope oder weitere Sonderstandorte können so gefördert werden. Der Zonenplan Landschaft zeigt parzellenscharf die wertvollsten Natur- und Landschaftsschutzobjekte in Worb. Er ist für Grundeigentümer verbindlich. Die fachgerechte Pflege geschützter Bäume gemäss dem Zonenplan Landschaft wird unterstützt.
Im Baureglement unter dem Kapitel «Weiterentwicklung von Orts- und Landschaftsbild» festgehalten sind unter anderem Vorgaben zur naturnahen Gartengestaltung. Bezüglich invasiven Neophyten wurde im Baureglement Art. 63 grundeigentümerverbindlich geregelt, dass gebietsfremde und schädliche Pflanzen nicht freigesetzt werden dürfen und bestehende Vorkommen zu entfernen und fachgerecht zu entsorgen sind. Auf den Schulgeländen wurden bereits grosse Bestände an Kirschlorbeer und anderen invasiven Neophyten entfernt. Mit der Ortsplanungsrevision hat sich Worb zum Ziel gesetzt, neophytenfrei zu werden. Die invasiven Neophyten auf dem ganzen Gemeindegebiet werden über die InvasivApp von infoFlora dokumentiert.
Die qualitätsvolle Entwicklung der Aussenräume bei Arealplanungen ist der Gemeinde Worb ebenfalls ein grosses Anliegen und wird in den entsprechenden Überbauungsordnungen verankert.
Laut der Akademien der Naturwissenschaften Schweiz (SCNAT), verdrängt die Siedlungsentwicklung gegen innen stetig Grünflächen. Die Notwendigkeit, Themen der Artenvielfalt in die Siedlungsentwicklung zu integrieren steigt also. Somit besteht bei Gemeinden und Privatpersonen ein grosser Handlungsbedarf. In Worb werden auf der Grundlage des Biodiversitätskonzepts und der Biodiversitätsförderverordnung sowohl Massnahmen im Landwirtschaftsgebiet als auch in Siedlungsbereichen gefördert. Gezielt gefördert werden Neuschaffung und Erhalt von wichtigen Biotopen wie Weihern, Tümpeln und Fliessgewässern, artenreichen Heckengehölzen, Krautsäumen, extensiven Wiesen und Asthaufen. Es konnten bereits einige Projekte finanziell unterstützt werden. So entstanden unzählige Blumenwiesen, Ast- und Steinhaufen sowie artenreiche Hecken. Zusätzlich konnten seltene Sorten von Hochstammobstbäumen gepflanzt werden.
Auf Worber Schulanlagen konnten durch das Engagement von Lehrkräften, Hauswarten, Werkhof und Gemeinde solche Lebensräume geschaffen und bereits einige Erfolge erzielt werden. Gebäudebrüter wie Fledermäuse, Turmfalken oder Mauersegler nutzen die Schulgebäude und bieten vielfältige, spannende Beobachtungsmöglichkeiten im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Hübsche Blumenwiesen und Hecken zieren die Ränder und sind wahre Insektenmagneten.
Um die Artenvielfalt und ihre Entwicklung zu dokumentieren, wurden in Worb bereits verschiedene Tiergruppen von Experten erfasst – im Jahr 2020 Amphibien, 2023 Reptilien, in den Jahren 2022 und 2024 Insekten. Aus den Ergebnissen wurden anschliessend Fördermassnahmen formuliert.
Gärten und Grünstreifen entlang Strassen sind wichtige Trittsteine und Brücken zur Lebensraumvernetzung. Mit dem Klimagartenprojekt möchte die Gemeinde Worb in den nächsten Jahren einen Fokus auf die biodiversitätsfördernde und kühlende Begrünung im Siedlungsraum legen. Sie bietet Firmen und Privatpersonen Tipps, Anleitungen und Angebote zur Biodiversitätsförderung an. Diese umfassen unter anderem:
Kostenlose Gartenberatung und Gartenzertifizierung für Bürger:innen der Gemeinde Worb
Sträuchertausch im Herbst 2025: invasive Neophyten gegen einheimische Sträucher
Mit dem Patenbaumprojekt bekommen Worber Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, neue Hochstammobstbäume in Worber Hoschteten zu pflanzen oder alte, ökologisch wertvolle Bäume zu erhalten. Für einen finanziellen Beitrag erhalten die Gotten und Göttis die Möglichkeit zum Austausch mit den Landwirtinnen und Landwirten, sowie Obst von ihrem Baum.
Tag des Friedhofs vom 20. September 2025
Merkblätter zu Kleinstrukturen, Neophyten, verschiedenen Lebensräumen sowie Klimagarten-Tipps sind unter der Biodiversitäts-Rubrik auf der Worber Website zu finden.

Knapp die Hälfte der Lebensraumtypen sowie rund ein Drittel aller bekannten Pflanzen-, Tier- und Pilzarten sind in der Schweiz bedroht. Viele Worberinnen und Worber engagieren sich gemeinsam dafür, dass in unserer Gemeinde die Artenvielfalt wieder zunimmt. Dafür danke ich allen sehr!
Adrian Hauser, Gemeinderat Worb